Johannes Kepler Universität (JKU) LINZ, Uni–Center (=Mensagebäude, neben Schloss),
Altenberger Str. 69, 4040 Linz,
2. Stock (Außenstiege / Außenlift)
Die Wissenschaftsforschung, d.h. die Rückanwendung aller wissenschaftlichen und philosophischen Methoden auf die Wissenschaften, ihre Institutionen,
ihre Karrieremuster etc., ist international eine aufstrebende Zukunftsdisziplin. In Österreich wird zwar viel geforscht, doch die institutionelle Verankerung
als Studienfach bzw. als Universitätsinstitute und vor allem ihre Einbindung in Studienpläne lässt noch zu wünschen übrig.
Die Wissenschaftsethik wird angesichts der sich häufenden Skandale (Plagiate, Ghost Writing, Bilder- & Datenfälschung) und der schwerwiegenden Folgen
neuerer wissenschaftlicher Entwicklungen (Stichwort Gentechnologie) immer wichtiger. Auch die Wissenschaftsethik fehlt noch in fast Studienplänen - trotz
grassierender Plagiats-, Ghostwriting- & Fälschungsvorfällen.
NachwuchswissenschaftlerInnen haben heutzutage schwere Zeiten. Sie sollen in unserer "audit culture" (= alles wird gemessen und kontrolliert, eher formal als
inhaltlich ...) vom Start weg Höchstleistungen vollbringen: Sie sollen auf Top-Konferenzen vortragen, in HIGH IMPACT Journalen publizieren (die vom Infokonzern
Thomson Reuters erfasst sein müssen, siehe die österreichischen Bestimmungen zu den "Wissensbilanzen" unserer Universitäten) & nebenbei noch möglichst effizient
Lehrveranstaltungen abhalten und möglichst viele AbsolventInnen produzieren.
Wenn sie zur Gruppe der befristeten LektorInnen zählen, müssen sie sich Konferenzgebühren, Reisekosten und Artikelgebühren (viele Verlage verlangen Geld
für das Publizieren) selbst zahlen, ja sogar die Software, die sie für ihre LVs benötigen.
Die Förderung des sogenannten wissenschaftlichen "Nachwuchses" ist daher das wichtigstes Ziel der Veranstalter: Die ReferentInnen bekommen selbstverständlich
Reise- und Aufenthaltskosten von uns finanziert.
Erfahrene ältere WissenschaftlerInnen stellen sich als KommentatorInnen zur Verfügung. Auch Studierende können kritische Fragen vorbereiten und in
Kleingruppen mit den ReferentInnen diskutieren.
Programm:
Do., 16.4.2015, 15.30 Uhr s.t. (pktl.)
DOKTORANDiNNEN-FORUM KULTUR- UND MEDIENTHEORIE
Carsten Müller, Chemnitz/Frankfurt: Ökonomisch-kulturelle Analysemodelle gesellschaftlicher Gewaltpotenziale
Andreas Vogl, Linz: "Technobilder" (Vilém Flusser) in der Astronomie
KommentatorInnen: Regina Tauschek, Mali/Linz; Ingo Mörth, Gerhard Fröhlich, Linz
Fr., 17.4.2015, ab 9.30 Uhr
KLEINGRUPPENDISKUSSIONEN & MEDIEN-INTERVIEWS mit den ReferentInnen
Fr., 17.4.2015, 13.00 Uhr
PostDoc-Forum Wissenschaftsforschung / Informationswissenschaft:
OPEN ACCESS? OPEN SCIENCE!
Martina Franzen, Berlin: Open Science: Was folgt aus der zweiten wissenschaftlichen Revolution?
Ulrich Herb, Saarbrücken: "Eine geschlossene Gesellschaft? Die Publikationskultur der deutschsprachigen Soziologie"
KommentatorInnen: Klaus Feldmann, Hannover/Wien; Gerhard Fröhlich, Linz; Herbert Hrachovec, Wien
Fr., 17.4.2015, 16.15 Uhr
PostDoc-Forum Wissenschaftsforschung / Wissenschaftsethik:
FEHLER & FEHLVERHALTEN
Terje Tüür-Fröhlich, Tallinn/Linz: The Non-Trivial Effects of Trivial Errors in Scientific Evaluation
Manuel Klaffenböck, Wien: Korruption in der Wissenschaft
KommentatorInnen: Herbert Hrachovec, Michael Strähle, beide Wien; Gerhard Fröhlich, Linz
Sa., 18.4.2015, ab 9.30 Uhr (individuelle Terminvereinbarungen)
KLEINGRUPPENDISKUSSIONEN & MEDIEN-INTERVIEWS mit den ReferentInnen,
Kooperationsbesprechungen: Publikationsvorhaben zu Open Science Studies, gemeinsame Projektanträge
Kontakt: gerhard.froehlich(at)jku.at
Teilnahmebeitrag: keiner
V: Institut für Philosophie und Wissenschaftstheorie coop Institut für Kulturwirtschaft und Kulturforschung coop Kulturinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz.
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Sponsored by: Gesellschaft für Wissenschafts- und Technikforschung e.V. (GWTF); Österreichische Gesellschaft für Soziologie (ÖGS) / Sektion Kulturtheorie und Kulturforschung, Österreichische Gesellschaft für Dokumentation & Information (ÖGDI), Verband der wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs (VWGÖ), Buchhandlung Fürstelberger
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Medienreaktion:
Young Researchers Forum 2015: "Über-Leben in Audit Cultures". Nachrichtenagentur PRESSETEXT, 17.04.2015
http://www.pressetext.com/news/20150417014