KULTUR.INSTITUT an der Johannes Kepler Universität Linz

[Mitglied der IG Kultur Österreich, der KUPF [Kulturplattform OÖ sowie des VWGÖ (Verband wissenschaftlicher Gesellschaften Österreichs; Federation of Austrian Scientific Societies)]

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SEKTION KULTURTHEORIE und KULTURFORSCHUNG der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS) http://www.iwp.jku.at/lxe/sektktf/

Betr.: Mitteilung des VWGÖ (des Verbandes der wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs) - Streichung der Förderung der freien außeruniversitären wissenschaftlichen Institute

Werte KollegInnen und FreundInnen der Sektion,

ich ersuche um Kenntnisnahme und Weiterverbreitung des Rundmails des Verbandes der wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs (VWGÖ) sowie um Unterzeichnung des Aufrufs unter http://wissenschaft.research.at.

Ich habe selbst in einer extensiven Studie gezeigt, wie wichtig wissenschaftliche Vereine und Vereinigungen, außeruniversitäre Forschungsinstitute auf Vereinsbasis und ähnliche "freie" wissenschaftliche Initiativen für die bisherige Wissenschaftsentwicklung waren, vor allem um gegen die Ignoranz oder gar den erbitterten Widerstand der jeweiligen wissenschaftlichen Establishments (Norbert Elias) wissenschaftliche Innovationen eine organisatorische Basis zu bieten. Die derzeitige Wissenschaftspolitik, die offensichtlich auf das Prinzip der Monokultur setzt (das bereits in der Landwirtschaft gescheitert ist), ist vom Standpunkt der Wissenschaftsforschung als höchst bedenklich einzustufen. Siehe das frei zugängliche Open-Access-Dokument im philosophischen Open-Access-Repository "Sammelpunkt":

Fröhlich, Gerhard (2002): verein.wissenschaft: Entstehung und Funktionen wissenschaftlicher Gesellschaften, in: Kammerhofer-Aggermann, Ulrike (Hg.): Ehrenamt und Leidenschaft. Vereine als gesellschaftliche Faktoren. Salzburg, 255-278. ISBN 3-901681-04-3, Salzburger Landesinstitut für Volkskunde http://sammelpunkt.philo.at:8080/1582/

Mit freundlichen Grüßen a. Univ. Prof. Dr. Gerhard Fröhlich, Sektionssprecher

>>> "VWGOE" 16.11.2010 12:14 >>> An die Mitgliedergesellschaften des Vereins der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs (VWGÖ)!

Als Vertreter des VWGÖ unterstützen wir die Initiative der Kollegen Urban und Strähle und ersuchen um Verteilung ihres Aufrufs in ihrem Mitgliederkreis.

Mit freundlichen Grüßen

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hannes Stockinger Vorsitzender

MR Dipl. Ing. Karl Zimmel stv. Vorsitzender


Date: Mon, 08 Nov 2010 17:35:24 +0100 To: office@vwgoe.at From: Wissenschaftsladen Wien Science Shop Vienna

Subject: Förderungen für freie außeruniversitäre Forschung gänzlich gestrichen

Sehr geehrter Prof. Stockinger,

wie es derzeit aussieht, wurde in der Loipersdorfer Budgetklausur beschlossen, die Förderung österreichischer außeruniversitärer Forschung, die nicht unmittelbar wirtschaftlichen Interessen dient, gänzlich zu streichen. Alle Institute und Einrichtungen, die nicht im Eigentum von Bund oder Ländern stehen, werden ab 2011/12 budgetär auf NULL gesetzt. Es ist zu befürchten, dass von dieser Streichung vor allem die freien kultur- und sozialwissenschaftlichen Institute betroffen sein werden.

Es ist ein österreichisches Spezifikum, dass hierzulande die kultur- und sozialwissenschaftliche Forschung in einem bedeutenden Ausmaß von außeruniversitären Instituten getragen wird. Diese blühende Forschungslandschaft droht durch einen finanziellen Kahlschlag ausgelöscht zu werden.

Freie Forschungsinstitute erwirtschaften in der Regel den Großteil ihrer Finanzierung selbst. Unter anderem werben sie einen wesentlichen Teil der Forschungsmittel ein, die aus den Rahmenprogrammen und anderen Programmen der Europäischen Union nach Österreich zurück fließen. Ohne Planungssicherheit und Grundfinanzierung wird auch die Einwerbung von Forschungsmitteln schwieriger werden, weil die zur Durchführung von Projekten nötigen Kofinanzierungen schwerlich möglich sein werden. Der Rückfluß an EU-Forschungsmitteln könnte sich in einem Ausmaß verringern, das das bisherige Budget für die Grundfinanzierung österreichischer freier Forschungsinstitute deutlich übertrifft.

Sicherlich werden von dieser noch nie dagewesenen Budgetstreichung auch Mitglieder des VWGÖ betroffen sein.

Gegen diese unbedachte Maßnahme zur Budgetkonsolidierung hat sich die Unterstützungsplattform "Wissen:schafft:Österreich" gebildet. Wir ersuchen Sie, falls Sie es nicht bereits getan haben, diesen Aufruf unter http://wissenschaft.research.at zu unterstützen und unter den Mitgliedern des VWGÖ bekannt zu machen.

Mit freundlichen Grüßen

Christine Urban und Michael Strähle Wissenschaftsladen Wien Science Shop Vienna

Währinger Str. 59 1090 Wien, Österreich T (43 1) 401 21 28 F (43 1) 401 21 65 E wilawien@wilawien.ac.at Skype: wilawien http://wilawien.ac.at ZVR 060414412

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